Jacob Chansley, weithin bekannt als der „Kapitol-Schamane“, hat nach seiner Begnadigung durch Donald Trump im Jahr 2025 eine überraschende Kehrtwende vollzogen. Trotz seiner früheren Unterstützung für den ehemaligen Präsidenten reicht Chansley nun eine umfangreiche Klage gegen Trump ein. Die Klageschrift, eingereicht am Superior Court in Maricopa County, Arizona, fordert unter anderem Schadensersatz in Höhe von 40 Billionen US-Dollar. Diese ungewöhnliche juristische Aktion wirft ein neues Licht auf die anhaltenden Spannungen rund um den Sturm auf das Kapitol und die amerikanische Rechtsprechung im politischen Kontext.
Hintergründe zur Begnadigung des Kapitol-Schamanen und ihre Folgen
Jacob Chansley erlangte während des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021 internationale Aufmerksamkeit durch sein auffälliges Outfit mit Fellmütze und Hörnern. Seine Beteiligung an der Versammlung führte zu einer Verurteilung wegen Behinderung der offiziellen Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden. Das Strafmaß betrug 41 Monate Haft. Im Januar 2025 gewährte Donald Trump ihm zusammen mit über 1.500 weiteren Personen eine Begnadigung, was Chansley die Freiheit zurückgab.
Die Begnadigung beendete jedoch nicht die juristischen Auseinandersetzungen und politischen Spannungen. Chansley entfernte sich zunehmend von Trump und kritisierte unter anderem dessen Umgang mit der Justiz, insbesondere die Nichtveröffentlichung von Dokumenten im Zusammenhang mit der Epstein-Untersuchung.
Die Klage gegen Donald Trump und weitere Beklagte
Die eingereichte Klageschrift umfasst 26 Seiten in einem einzigen Absatz und listet neben Donald Trump auch zahlreiche weitere Institutionen und Unternehmen als Beklagte auf. Zu ihnen zählen die US-Notenbank, die NSA, der Internationale Währungsfonds, die Weltbank, der Staat Israel, Elon Musks X-Corp, T-Mobile und Warner Bros. Studios. Chansley behauptet, dass diese Parteien ihn in verschiedener Weise geschädigt haben.
| Beklagte | Vorwürfe |
|---|---|
| Donald Trump | Verletzung von Rechtsprechung und Versammlungsrechten, Forderung von Schadensersatz in Höhe von 40 Billionen US-Dollar |
| NSA | Missbrauch von Online-Identitäten zur Ausnutzung schamanischer Fähigkeiten |
| Elon Musks X-Corp | Unterstützung von Verschwörungserzählungen und Urheberrechtsverletzungen |
| Internationale Finanzinstitutionen (IWF, Weltbank) | Verwicklung in staatliche Schulden und Finanzmanipulationen |
Chansley präsentiert sich in der Klage als der „wahre“ Oberbefehlshaber der Vereinigten Staaten. Er fordert eine Rückkehr zu einer ursprünglichen Rechtsordnung, die einzig auf der Verfassung und der Bill of Rights basieren soll. Zudem schlägt er vor, eine Goldmünze mit einem Nennwert von 40 Billionen Dollar einzuführen, um die Staatsschulden der USA zu begleichen.
Juristische und politische Implikationen der Klage im Kontext der US-Justiz
Diese Klage stellt nicht nur eine persönliche Abrechnung dar, sondern wirft auch grundsätzliche Fragen zur Rechtsprechung und politischen Verantwortung in den USA auf. Die Forderungen und Vorwürfe aus der Klageschrift erscheinen außergewöhnlich und enthalten Elemente, die an Verschwörungserzählungen erinnern. Dennoch zeigt der Fall, wie die inneren Konflikte nach dem Sturm auf das Kapitol weiterhin die politische Landschaft prägen.
Die Einbeziehung breit gefächerter Institutionen und Unternehmen in die Klage deutet auf eine umfassende Kritik am Establishment hin. Die Forderung von 40 Billionen Dollar Schadensersatz hebt die Dimension des Konflikts hervor und symbolisiert gleichzeitig die Dramatik in der politischen Debatte um den Sturm auf das Kapitol und dessen Nachwirkungen.
Öffentliche Reaktionen und mediale Berichterstattung zur Klage
Medienberichte, darunter von der „Phoenix New Times“ und „Bild“, haben die Klage sowie Chansleys Darstellung als „Kapitol-Schamane“ weit verbreitet. Die öffentliche Diskussion dreht sich um die Absurdität der Forderungen, aber auch um die tieferliegenden Probleme zwischen verschiedenen politischen Lagern in den USA.
Source: www.morgenpost.de

